Mittwoch, 25. Februar 2009

Rotorua, 25.02.09. Diese Stadt ist eine Faszinosum. Ueberall im Stadtbild befinden sich Thermaltuempel, die mehr oder wenig lautstark vor sich hinblubbern. Das Endresultat dieser chemischen Prozesse sind neben einem interessanten Schauspiel leider auch eine ordentliche Mischung Muffluft. Um es deutlicher auszudruecken: Je nachdem wie der Wind steht, stinkt es gehoerig nach faulen Eiern. Nicht umsonst wird Rotorua auch "Rottenrua" oder einfach auf deutsch als "Stinkestadt" bezeichnet. Ein Blick von einer Anhoehe offenbart Abends das ganze Ausmass eines unruhigen Erdinnerns: Dampfende Rauchsaeulen ueber der Stadt als Boten erhoehter tektonischer Aktivitaet. Was trieb die Menschen nur dazu sich ohne Not in dieser Region anzusiedeln? Heute ist Rotorua eine Touristenhochburg, die ihre Thermalbaeder ausgezeichnet vermarktet. Neben diesen Naturschoenheiten, die es in in vielen Auspraegungen gibt, spielt aber auch die Maori-Kultur eine bedeutende Rolle fuer den Tourismus. Es wimmelt von Angeboten jeglicher Art an Touren teilzunehmen. Die Neuseelaender sind schon ziemlich perfekte Vermaktungsstrategen. Aber nun von Anfang an: Unsere zweichwoechige Tour fand in der viertgroessten Stadt des Landes, Hamilton, ihren ersten groesseren Aufenthalt. Irgendwie hat mich diese Stadt an Hannover erinnert. Und da Franzi auch nicht dem Charme dieser Stadt mit dem gewissen Nichts erlegen war, fuhren wir schnell weiter. Die erste Nacht verbrachten wir auf einer Art Straussenfarm. Am Tag darauf stand das erste grosse Highlight auf dem Plan: Eine "Black Water Rafting Tour" durch die Gluehwuermchenhoelhen in Waitomo. Mein Eitelkeit trieb mich dazu einen Neoprenanzug der Groesse M zu waehlen...Anyway, als Presswurst getarnt mit Grubenhelm und Schwimmreifen ging es ab in die Hoehle. Diese sind teilweise geflutet und werden streckenweise von den Gluehwuermchen natuerlich erleuchtet. Tags darauf ging es zuegig Richtung Wellington, wo wir nach einer sehr schoenen Uebernachtung in Wangenui, am Donnerstag ankamen. Landschaftlich wird einen auf der Strecke alles geboten. Die Streckenverhaeltnisse wechseln so oft, wie die Landschaft. Neben Autobahnenstrecken, die deutschen Standard entsprechen, gibt es auch Bergpaesse, die vielleicht eher an Suedamerika erinnern. Man hat uns gewarnt, dass es schwierig werden koennte, eine Unterkunft in "Windy Welli" zu finden. Da wir etwas Zeit hatten sind wir, allen Unkenrufen zum Trotz und entgegen unserer Gewohnheit, direkt vor Ort auf Uebernachtungssuche gegangen. Was wir nicht wussten, ist dass zum dem Zeitpunkt als wir dort verkehrten das groesste Kulturfestival des Landes abgehalten wurde. 150.000 Menschen tummelten sich dort teils bunt kostuemiert in der der Innenstadt. Genauer gesagt in der Cuba Street. Der Name ist Programm. Diese Strasse hat mich sehr an das Schanzenviertel erinnert: Eine alternativ angehauchte Gegend mit morbiden Charme, interessanten Geschaeften und viel Flair. Das Highlight war sicherlich das in Wellington beheimatete Nationalmuseum mit dem schoenen Namen "Te Papa". Stunden haben wir dort verbracht bevor Franzi mich, halb erschoepft, in den Ausserhausverkauf der naheliegenden Brauerei schleppte. Eine gute Entscheidung ;-) Neben dem Haupstadtstatus kann Wellington auch als die Kultur- und Lifestylehauptstadt des Landes bezeichnet werden. Irgendwie hat man das Gefuehl, das in dieser Hinsicht hier viel mehr los ist als im wesentlich groesseren Auckland. Als Akademiker u.a. im Bereich Politiwissenschaften ist man berufsbedingt auch interessiert am Regierungsviertel. Dies hat mich zugegebenermassen schon entaeuscht, da es sehr sehr wenig repraesentativ wirkt. Es ist alles Solches erstmal schwer zu erkennen. Weder eine grosse Nationalfahne, groessere Skulturen, Bauten, etc schmuecken die Gebauede, welche Exekutive und Legislative beherben. Es gelten nicht einmal besondere Sicherheitsbestimmungen. Der Neuseelaender im Allgemeinen zeichnet sich durch ein gewisses Understatement aus, aber den Regierungssitz haette man schon etwas opulenter getalten koennen. Behoerden und Institutionen fristen hier aber generell ein eher rudimentaeres und zweckmaessiges Dasein. Nach drei Tagen Wellington sind wir mit Uebernachtungen in Napier, einer sehr ansprechenden Art-Deco-Stadt und und dem wuenderschoen am groessten See des Landes gelegenen Taupo nach Rotorua gelangt. Es wuerde den Rahmen sprengen, wenn jede "Entdeckung" und Detail der Reise beschrieben wuerde. Unsere Reise wird bald zu Ende gehen, aber schon jetzt ist ein ganz toller Trip gewesen, der wohl mit dem Praedikat "unvergesslich" passend beschreiben werden kann. Fotos werden am Sonntag veroeffentlicht.

3 Kommentare:

  1. Toll toll toll:) das klingt ja wirklich traumhaft. Ich freu mich jetzt schon auf die Fotos...
    Hier ist alles in Ordnung und ich fahre gleich nochmal Blumen gießen und morgen geht es dann für ein paar Tage nach Rostock :)
    Machts gut und ich wünsche schonmal ein schönes Wochenende
    Liebe Grüße

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  2. Nichts von Fischen oder Umfragen...ich bin enttäuscht ;)

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  3. Hallo Justus !
    Ich bin es Marcel ! Wir waren in der Naehe Wellington im selben Hostel!
    Wenn du mir mal die Adresse bzw. Namen oder Telefonnummer von deinem Bekannten geben koenntest der auch mal auf dem Finanzamt gearbeitet hat waaere ich dir sehr dankbar ! Haette da so ein paar Fragen an Ihn !
    Meine mail adresse: wuzwaz@web.de

    Cheers & Have a great Time

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