Samstag, 7. Februar 2009

Auckland, 07.02.09. Das Joggen heute Vormittag stellte einen ersten wichtigen Schritt dar, um mein Konditionsdefizit zu verringern. Neben diesem momentanen Defizit sind aber auch die anhaltenden tropischen Temperaturen eine echte Heruaforderung gewesen. Es folgte prompt die Bestaetigung meiner Vorahnung: Es ist ungewoenhlich heiss fuer Neuseeland, aber was noch ungewoehnlicher ist, dass es auch zu wenig Regen gibt. Die hier vielbeachtete Hitzewelle, die unsere Nachbarn und Freunde in Australien momentan heimsucht ist mit neuseelandischen Verhaeltnissen aber nicht vergleichbar. In Neuseeland ist man maximal 110km vom Ozean entfernt, was irgendwo immer einen dauerhaften maritimen Einschlag hinterlaesst. Gestern habe ich den zentralen Feierlichkeiten anlaesslich des Nationalfeiertags, dem Waitangi-Day, in Auckland am Okahu-Bay beigewohnt. Es war ein schoenes buntes Fest mit viel Musik und eindrucksvollen Reden. Der Hintergrund: Am 6. Februar 1840 wurde ein Vertrag zwischen Maoris und weissen Siedlern, d.h. der englischen Krone aufgesetzt, der Neuseeland zu einem Teil des britischen Empires machte, er garantierte den Maori die Rechte auf ihr Land und uebertrug ihnen die Rechte britischer Bürger. So zumindest auf dem Papier. Falsche Auslegungen des Vertrages, kulturelle Unterschiede und auch massive gesellschaftliche Ungleichheiten fuehrten jedoch im Anschluss zu einem 20 Jahre dauernden verbitterten Krieg (The Land Wars). Was mich fasziniert ist, dass trotz dieser blutigen jungen Vergangenheit Maoris und Weisse zusammengefunden haben. Wie selbstverstaendlich lebt man hier zusammen. Die Menschen identifizieren sich hier primaer als Kiwis, einfach als Neuseelaender. Sowohl in allen Berufs- und Gehaltsklassen als auch im privat Bereich kreuzen sich hier die Wege. Es wird sehr viel Wert auf einen korrekten respektvollen Umgang miteinander gelegt, der aber ueberhaupt nicht krampfhaft wirkt oder ist. Ein Zustand, der nicht in allen Laendern zu beobachten ist, wo mehrere Kulturen dauerhaft zusammenleben. Am Tag davor war ich das erste Mal hier feiern. Mit einem anderen Fussballcoach, Vincent, und einer Lady aus Rostock haben wir das Auckland Nightlife kenngelernt. Zuenftig war's :-) Eine weitere tolle Veraenderung habe ich an mir beobachten koennen. Waehrend ich mich anfangs schon gescheut habe das Glatteis der freien Rede zu betreten, rede ich jetzt einfach drauf los. Es klappt auch immer besser seine Gedanken in englische Worte zu fassen. Vorbei die Zeiten als sich die Gespraechsparter mit grossen Augen angesehen haben, weil der eine redete obwohl er nicht wirklich konnte und der andere es schlicht weg nicht verstehen konnte obwohl er wollte. Danach kam meistens: "Where are you from? Germany?" Hmmh. Geaergert habe ich mich die Woche nur ueber einen 60 $-Strafzettel fuer 5 Minuten Falschparken und dass obwohl jemand in meinem Auto sass und vergeblich versucht hat den Officer von der Kuerze der Parkdauer zu ueberzeugen. Passiert. Heute freue ich mich auf ein chinesisches Laternenfest in der Innenstadt.

Zur Info: Demnaechst werde ich hier eine kleine Umfrage starten. Wer Interesse hat den lade ich gerne ein, sich daran zu beteiligen. Ist auch nichts Grosses. Alles Weitere dazu dann beim naechsten Mal :-)

3 Kommentare:

  1. Hab gerade gehört, dass die Hitzewelle in Australien ab Mittwoch erstmal etwas abzieht und kühlere Temperaturen und Regen bringen wird. Vielleicht bekommt ihr dann ja auch was von den kühleren Temperaturen und dem Regen ab. In Sydney jedenfalls freut man sich auf den lang ersehnten Regen und ich denke es ist auch auf jeden fall besser bei 25 Grad und Regen sightseeing zu machen als bei Sonne und 42 Grad. Puhh das wär wohl zu viel fürs kleine franz gewesen aber so bin ich relativ entspannt und freu mich ;o)

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  2. Hallo Justus,
    dank Anne ( sie hat uns die Adresse gegeben)freuen wir uns nun über jeden neuen Bericht von Dir. Wollte Dir heute nur kurz mitteilen, dass Franziska unterwegs ist. Zum Flughafen haben wir sie jedenfalls pünktlich gebracht. Auf den Rest haben wir keinen Einfluss. Sie war ganz schön aufgeregt. Also, Euch eine schöne Zeit.
    Viele Grüße von Sigrid.

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  3. Und da ist sie auch schon wieder ;o) Nur noch knappe 2000 kilometer entfernt von dir.
    Habe den Jetlag gestern erfolgreich besiegt. War zwar ziemlich hart aber ich habe es geschafft!!!

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