Mittwoch, 4. Februar 2009

Auckland, 04.02.09. Seit drei Tagen bin ich nun bei WYNRS als Jugendcoach beschaeftigt und es macht einen ganz tollen ersten Eindruck. Mein Arbeitsplatz, zumindest die Office, ist genau 2 km (google.maps) von meinem Zuhause entfernt :-) Das Office stellt ein ehemals repraesentatives Townhouse dar, in dessen Raeumlichkeiten mehrere Bueros untergekommen sind. Zugegebenermassen war ich schon mittelschwer erschuettert, als ich beim Ueberschreiten der Tuerschwelle eine FC Bayern Muenchen-Fussmatte unter meinen Fuessen erspaehte! Ansonsten haengen dort sehr viele Wimpel, Auszeichnungen, Autogramme von Weltklassespielern, u.a Pele und Marco Bode, herum, und es ist insgesamt zweckmaessig eingerichtet. Die Leute dort, es sind momentan wieder recht viele Deutsche, sind sehr aufgeschlossen und freundlich. Auch scheinen es schon ziemlich gute Fussballer zu sein, die dort als Trainer oder in adminstrativer Funktion beschaeftigt sind. Einige ehemalige Semi-Profis und wohl auch viele talentierte Leute. In Relation dazu war meine fussballerische Karriere dann auch schnell erzaehlt. Mit Saetzen wie "engagierter Spieler eines ehrgeizigen Teams vor den Toren der Metropole Hamburg" konnte ich die wenigen Hoehepunkte meiner ueberschaubaren fussballerischen Karriere eingermassen gut kaschieren. Es ueberraschte demnach auch wenig, das Vereine wie der TSV Glinde, der Osteinbeker SV und kurioserweise auch der Brunsbeker SV dort NOCH(!)unbekannt sind ;-)Es gibt viel zu tun. Die ersten drei Tage verbrachten wir mit der Organisation von Promotionaktionen, die an Grundschulen durchgefuehrt wurden. Da stehst du dann auf den Sportplatzen und freust dich wie die Kleinen freudig in ihren knuffigen Schuluniformen auf Tore kicken. Nebenbei verschenkst du heissbegehrten Aepfel eines Gross-Sponsors und erzaehlst, wie toll es doch waere, wenn die Mutti ihren Sohn oder Tochter zum Fussball anmelden wuerde. Das macht echt Spass mit den Kleinen da rumzutoben. Naechste Woche wird dann aber richtig trainiert. 5mal die Woche Nachmittags auf unterschiedlichen Plaetzen und jeden Samstag findet so eine Art Turnier statt. Am Vormittag haelt man sich im Buero auf und uebt adminstrative Taetigkeiten aus. Ein Vollzeitjob. Die Konditionen zu denen ich arbeite sind recht gut. Neben einem Gehalt, welches tatsaechlich einen Grossteil der Lebenshaltungskosten deckt, gibt es 200$ fuer's Tanken im Monat, Trainigskleidung und eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio. Wie ist Wynton Rufer eigentlich so? Keine Ahnung, denn der grosse Chef kommt erst Ende Februar von einer ausgedehnten Reise aus dem kalten und fernen Europa zurueck. Brrrh ;-) Es ist aber schon irgendwie putzig, wenn man zu hoeren bekommt: "Du musst den Muell trennen, das ist dem Wynton ganz wichtig!" Soweit ich es mitbekommen habe, hat Wynton eine sehr genaue Vorstellung davon, wie ein Training auszusehen hat und laesst sich wohl selten korrigieren. Das wird er wohl ohne Zweifel von seinem jetzigem Freund und langjaehrigem Mentor Otto Rehhagel uebernommen haben. Ich freue mich schon sehr ihn kennenzulernen -wenn ich ihn ohnehin jetzt schon immer auf dem Ruecken tragen muss (s. Photo)- und finde es toll, dass er wohl einigermassen Zeit in seiner Akademie verbringt. Die Frage nach der Blutalkoholwert bei der Auswahl der Fussmatte wird dann auch noch geklaert werden muessen ;-)Passend zum Start als Fussballcoach, habe ich prompt am Montag Abend Steggi in der Freizeit-Betriebsliga ausgeholfen. Wir, das Team "Ernst & Young", ausgestattet mit schnicken Polohemdchen haben gegen irgendeine andere Branche (Landwirte?!) gespielt...Ein unterirdischer Grottenkick...Und noch verloren! Booah. Waehrend Steggi hinten gut Beton angeruehrt hat, habe ich vorne gepumpt wie ein unbeholfener Maikaefer...Ich kann nur hoffen, das meinen Auftritt dort niemand von der Akademie zur Kenntnis nehmen wird...Mir ist klar geworden, dass ich neben dem Angeln unbedingt einer weiteren intensiven sportlichen Betaetigung nachgehen muss. (Fussball vielleicht?!) Gestern Nachmittag erlebten wir in Auckland einen grossflaechigen Stromausfall, der sich ca. 90min(!) hinzog. Ich sass gerade im Auto, als die Ampeln ploetzlich ausfielen. Die Supermaerkte haben mit Notstrom notduerftig die Beleuchtung sichergestellt und bei mir Zuhause ging gar nichts mehr. Denise erzaehlte mir vorhin, dass es in eingen Stadtteilen noch immer Probleme geben wuerde. Das scheint hier niemanden wirklich aufzuregen. Morgen ist fuer mich der letzte Arbeitstag der Woche, da am Freitag nationaler Feiertag ist. Vom sogenannten Waitangi-Day berichte ich das naechste Mal.

3 Kommentare:

  1. Hallo Justus,
    endlich wieder ein Bericht. Dein Job läuft ja gut an und hast Du auch schon eifrig den Haka geübt, damit Du fit dafür bist wenn die "Kleinen" danach verlangen ? Wer ist schon Bayern? In Hamburg wurden ihnen jeden falls vor ein paar Tagen die Lederhosen ausgezogen.

    AntwortenLöschen
  2. Oh oh Justus,

    mit der Bayernmatte kann ich sehr gut nachvollziehen. Als ich damals mein Intermezzo im Bundestag gab und bei der Ausschussvorsitzenden Frau Burghart zum ersten mal ins Büro gerufen wurde, war die Wand mit einem S.....e 04 Schal und Poster geschmückt. Außerdem hatte ihr WiMi der im Vorraum ihres Büro hauste ein Fanmaskottchen (Seppl?!) des Fußmattenvereins aufm Schreibtisch...

    Na dann grüß Wynton von mir!

    Grüße aus HGW

    Kai

    AntwortenLöschen
  3. Moin Juddel,
    meiner Meinung ist Füsse abtreten das einzige was man mit FCB Sachen machen kann. Ich würde jedes mal durch Matsch oder eine Pfütze gehen und mir danach die Füsse abtreten..... ist doch super!
    Letztes Wochenende hat auf dem Flug von Houston nach Portland ein Ami mit einer FCB Armbanduhr gesessen...echt der Hammer, den scheiss sieht man aber auch überall

    AntwortenLöschen