Montag, 30. März 2009

Auckland, 30.03.09. Das Quiz ist beendet und zunaechst moechte ich meine Freude ueber die Teilnahme von ueber 40 Personen zum Ausdruck bringen: Toll und bitte weiter so :-) ! Nun zur richtigen Antwort. Sie lautet...Mitsubishi Legnum! Ein unaufaelliges Vehikel. Die ueberwaeltigene Mehrheit, die glaubt, dass Wynton nicht im Besitz eines Fuehrerscheins ist, lade ich hiermit herzlich nach Auckland zu einer Competition ein: Es gilt im Rahmen eines Urlaubs in einer der flaechenmaessig groessten Staedte der Welt und dazu noch ohne funktionierenden Nahverkehr, mindestens 5 muendige Kiwis zu treffen, die keine Fahrerlaubnis besitzen... Viel Glueck dabei! :-) Martin und ich waren am Wochenende beim Rugby. Ein normales Ligaspiel. Trotz mangelhafter Regelkunde meinerseits empfand ich das Geschehen auf dem Platz als ueberaus spannend. Was ein bisschen seltsam war ist die fehlende Stimmung. Der Weg zum Stadion glich mehr dem Marsch einer 35.000 Personen umfassenden Trauergemeinde. Ferner ist der Besucher angehalten waehrend des Free-Kicks die Stille zu bewahren. Und groesstenteils kommen die Besucher dieser seltsamen Aufforderung auch nach. Mit meinen sorgsam vorbereitetenden Schimpftiraden ueber Referee und Gegner musste ich mich dann auch entsprechend zuruecknehmen. Etwas ernuechtert liess ich meinen Blick ueber die schweigende Masse im Rund des Mount Eden Parks schweifen. Die Kapazitaet des groessten Stadion des Landes wird derzeit nochmal erweitert, so dass mit Beginn des Rugby-World Cup 2011 nahezu 60.000 Menschen u.a. das Endspiel hier verfolgen werden. Am Ende verlor der Lokalmatador, die Blues, gegen ein Team aus Australien mit 22:27. Die Zuschauer verliessen das Stadion trotz Alkoholausschank wie sie es betreten hatten - nahezu schweigend. Bei einem Spiel der All Blacks soll es aber ganz anders zugehen. Dieses steht auf meiner To-Do-Liste fuer Neuseeland auch ganz weit oben. Martin und ich sind danach auf eine Party von einem deutschen Paerchen gefahren, wo es alleine aus dem Grund sehr nett war, da hier viel mehr Kiwis (und weniger Deutsche) anzutreffen waren als angenommen. Am naechsten Tag stand zum letzten Mal in diesem Term der Kiwi-Kick auf dem Programm, was mich nicht davon abhalten konnte am Abend wieder loszuziehen. Am Sonntag hat sich unsere WG fuer die Dauer einer Woche auf 5 Personen erweitert. Meike hat Besuch aus Deutschland bekommen. Er heisst Philipp, spricht lustig schwaebisch und ist hier unterwegs um auf neuseelaendische Anhoehen und Berge zu steigen. Jedem das Seine. Heute hatte ich mit Wynton ein sehr interessantes Gespraech. Es ging um den Glauben. Dazu muss man wissen, dass Wynton ein praktizierender Christ ist und dies tagtaeglich, wenn auch nicht offensichtlich, lebt. Aufgrund seiner (selbsterarbeitetenden) privilegierten Stellung in der Gesellschaft ist er davon ueberzeugt etwas davon zurueckgeben zu muessen. Dies aber stets ohne dabei missionarisch zu wirken. Ausdruck dieses Wirkens ist u.a. das "Soccer for Life" Programm. Ich fragte ihn woher dieser Glauben herruehrt und da erzaehlte er von seinen Anfangsjahren als Profi, der wilden Zeit und wie er dann bereits im Alter von 24 Jahren jemanden von der Heilsarmee getroffen hat, der eine tiefgreifende Wandlung in sein Leben brachte. Automatisch reflektierte ich im Gedanken meinen Lebensweg. Rueckblickend auf mein Dasein als Student glaube ich nicht, dass man mich mit 24 Jahren vom "Leben" haette abhalten koennen. Hmmh. Aber ohne alle Details zu kennen, ich denke er hat in der Tat ausgiebig gelebt und hat schon immer eine tiefe Ueberzeugung fuer den Glauben in sich getragen. Es kam wie es kommen musste. Am Ende des Gespraechs fragte er: "Bist du glaeubig, Justus?" Oh ,dachte ich, vielleicht ist das nun wohl so etwas wie eine unbeabsichtigte Fangfrage. Viel Zeit zum Antworten hatte ich nicht und vor allem musste es ueberzeugend sein. Sollte ich ihm erzaehlen, dass ich vor meiner Abreise aus der Kirche ausgetreten bin. Besser nicht. "Die Kirche in Deutschland ist anders als die die in Neuseeland", versuchte ich es diplomatisch. Wynton sah mich kurz an. "Ja stimmt, ich denke die Kirchen hier bieten eine andere Art von Gemeinschaft. Vielleicht eine Bessere." Ein inneres Laecheln durchfuhr mich.

PS: In Kuerze wird es wieder ein neues Quiz geben.

4 Kommentare:

  1. Die mangelhafte Regelkunde kannst du durchaus auf uns beide ausdehnen. Meine stümperhaften Versuche, mich in die Rugbyregeln einzuarbeiten, haben uns ja bei den meisten Schiri-Entscheidungen keinen Deut weitergebracht...

    PS: Das ist hiermit auch der Nachweis, dass ich deinen Blog tatsächlich lese ;-)

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  2. guten morgen oder für dich lieber Justus wohl besser guten abend :)
    ich muss gleich zur Uni, denn morgen ist Klausur :) deswegen hinterlasse ich nur einen kurzen Gruß!!!

    Eigentlich dachte ich du versucht dich selbst mal beim Rugby....die Grundregeln sind doch gar nicht so schwer und alles muss man auch nicht verstehen :)
    In diesem Sinne, weiterhin viel Spaß und einen schönen Tag :)

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  3. Ich wusste zwar, dass Wynton einen Führerschein haben muss, aber darf ich trotzdem zu Besuch kommen und solange bleiben bis ich fünf mündige Kiwis ohne Führerschein gefunden habe??? *ganzliebguck

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  4. nee nee es war von einer woche die rede, in der du die gefunden haben musst. und wenn du erstmal da bist, weiß ich schon wie deine bemühungen aussehen.....du wirst nicht mal ansatzweise versuchen die führerscheinlosen kiwis zu finden, damit du möglichst lange am anderen ende der welt bleiben kannst...ich lag auch falsch. dachte aus liebe zu deutschland fährt der gute wynton eine schicke familienkutsche aus ingolstadt.
    ich sag dann gute nacht und wünsche ein schönes wochenende :)

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