Montag, 1. Juni 2009

Auckland/Piha, 03.06.09. Am 1sten Juni jedes Jahres wird hier tradtionell der Geburtstag der Koenigin von England (Queen's Birthday) begangen. Fuer die ueberwaeltigende Mehrheit der Neuseelaender ist es schon immer dieser erste Tag im Juni gewesen. Man kann sich vielleicht vorstellen, dass das eigentliche Ereignis in Anbetracht des freien Tages dann doch etwas untergeht. Die geografische Entfernung zum Koenigshaus in England duerfte auch ungefaehr gleichbedeutend mit der emotionalen Bindung zum Selbigen sein. Wie auch immer. Den freien Tag am Montag habe ich genutzt um ein beliebtes Naherholungsziel der Aucklander kennenzulernen. Piha zaehlt zu den beliebtesten (und auch gefaehrlichsten) Surfgebieten Neuseelands und bietet unabhaengig davon Besuchern zu jeder Jahreszeit eine beeindruckende landschaftliche Kulisse mit manigfaltigen Naturschauspielen. Darueber hinaus wies die natuerliche Umgebung bei entsprechender Nutzung einen hohen Verteidigungswert auf, der fuer die Anlegung von fruehen Maori-Siedlungen, den sogenannten "Pā", von Bedeutung war. Die eigentuemlichen Felsformation entlang der Wesktkueste Neuseelands, die durch Wind und Wetter und die rauhe tasmanische See in zig Tausenden von Jahren geformt wurden, sind der Grund dafuer. Eines davon findet man in Piha vor: "The Gap". Dies bezeichnet eine Oeffnung von nur 10-12 Metern in der sonst so geschlossen Phalanx der Felsen, durch die die unbaendige Kraft der tasmanischen See stoesst. Die Faszination trieb mich dazu, naeher an das zeitlose Spektakel heranzukommen. Ein Pfad ueber privaten Grund sollte mir trotz Verbotsschildern zu einer optimalen Beobachtungsposition verhelfen. Dort offenbarte sich mir das erhoffte Schauspiel: Unaufhoerlich rollen die Wellen Woge um Wooge auf die schmalen Felsen zu. Die maechtigen Wassermassen peitschen grimmig gegen die kargen Vorspruenge bevor sie sich in einem Strudel aus Gischt am Sand verlaufen sollten. Wenn man so will, folgte die Bestrafung fuer den verbotenen dafuer unmittelbar auf dem Rueckweg...Die Welle kam schneller als erwartet und ehe ich mich versah, versanken meine Beine bis zu den Oberschenkeln in der Flut. Beim reflexartigen Versuch mich der Situation zu entziehen verletzte ich mich zu allem Ueberfluss auch noch leicht noch an der Hand. Damit konnte mein naechster Weg nur der nach Hause sein. Trotzdem es war ein schoener Tag. Den Abend zwei Tage vorher habe ich mit meinem geschaetzten Mitbewohner verbracht. Den Martin hab ich mir geschnappt und dann sind wir in (m)eine Bar eingekehrt. Die "Margaritha Bar" ist ein echter Geheimtipp. Mitten im Zentrum gelegen, bekommt man dort bei ansprechenden Ambiente ein grosses frischgezapftes Bier fuer nur $4. Wir setzten uns an den Tresen bestellten Runde um Runde, griffen Themen auf die von Kunstrasen (Martin war dagegen) bis hin zur Intelligenz von Kraken reichte. Spaetestens als ich im spaeteren Verlauf des Abends absolut sicher glaubte, dass die Kellnerinnen Schwestern sein muessen, war es auch Zeit zu gehen. Zumindest erstmal in die naechstgelegene Tanzlokalitaet, bevor es dann endgueltig nach Hause ging. Am darauffolgenden Sonntag habe ich den hoechsten innerstaedischen Berg, oder besser Vulkanerhebung, der Stadt, den Mount Eden bei Sturm und Regen erklommen und mich anschliessend im Fitnessstudio ueber meine gute Kondition, in Anbetracht des vorangegangenen Abends, auf dem Laufband gefreut. Am naechsten Tag ging es dann wie beschrieben nach Piha.

3 Kommentare:

  1. das waren doch bestimmt kellner, die eigentlich brüder sind!!! ...und später hast du dir dann noch die flasche "escorial grün" geschnappt, um damit auf deinem neu erworbenen kunstrasen zu tanzen:-))

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  2. aber wenn die 3 magischen worte am nächsten morgen nicht folgten, kann es ja auch nicht so schlimm gewesen sein... *g*
    v.a. da die tour auf den berg (, die übrigens ziemlich an die im rausch geplante kommandoaktion dieses gewissen jürgen v. d. l. erinnert) auch noch stattfand! ^_^
    in diesem sinne: PROST!!

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  3. Irgendwo habt ihr auch Recht. So aehnlich war der Abend. Mit Martin habe ich anfangs auch versucht ueber Kunstrasen zu diskutieren, aber dazu hatte er leider keine Meinung! Als wir wieder da waren habe ich auch vergeblich nach der alten Leonard Cohen Platte mit dem Evergreen "Susan" gesucht ;-)

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